GEO – Tag der Artenvielfalt

Am 14. Juni 2014 ist es wieder soweit: Alle Naturfreunde in Deutschland und den Nachbarländern werden am 16. GEO-Tag der Artenvielfalt aufgerufen, innerhalb von 24 Stunden in einem selbst festgelegten Gebiet möglichst viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten zu entdecken.

Logo_GEO-Tag_InternetDas diesjährige Reportage-Thema lautet “Jede Art zählt: Wie Vielfalt die Natur stabil hält”. Gemeinsam mit Fachleuten und Forschern wird der Frage nachgegangen, was ein hoher Artenreichtum für die Lebensräume bedeutet.
Der GEO-Tag der Artenvielfalt ist die größte Feldforschungsaktion in Mitteleuropa. Bei den Veranstaltungen der vergangenen Jahre wurden regelmäßig verschollene geglaubte Arten wiederentdeckt und damit ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung und Dokumentation der Tier- und Pflanzenwelt geleistet.
Ausführliche Informationen zur Anmeldung und zum GEO-Tag der Artenvielfalt erhältst du direkt bei Tom Müller: 040/3703-2732 oder mueller.tom@geo.de.
In Tirol wird der Tag der Artenvielfalt im Naturpark Kaunergrad am 14.06.2014 stattfinden.

Bildquelle: http://www.gruene-hardt.de

Ein rascher Rückblick über die Infoveranstaltung für BiologInnen

Info bio 2 - KopieAm 05.05.2014 fand am Institut für Botanik der Universität Innsbruck eine Informationsveranstaltung für (zukünftige) BiologInnen mit Interesse an Tätigkeiten im Bereich der Feldbiologie statt. Initiiert durch Mag. Cäcilia Lechner-Pagitz und Mag. Dr. Konrad Pagitz, tätig am Institut für Botanik u.a. in der Forschungsgruppe für Evolutionäre Systematik, waren zu der Veranstaltung sechs Vertreter verschiedener Vereine, Firmen und Institutionen eingeladen. Diese zeichneten durch Vorstellung ihrer arbeitgebenden Organisationen, ihrer direkten Tätigkeit und den Anforderungen, welche sie an künftige BewerberInnen und MitarbeiterInnen stellen, ein umfassendes Bild der tiroler Fachlandschaft.
Mag. Andreas Jedinger, Geschäftsführer vom Verein Natopia (www.natopia.at), welcher seit 1998 Natur- und Umweltbildung in Tirol anbietet, formulierte als Anforderungen für BewerberInnen u.a. Outdoor-, naturkundliche, didaktisch/methodische und Kommunikations-Kompetenz.
Ganz andere, Anforderungen sind in der Umweltplanung, repräsentiert durch Mag. Manfred Hotter, Projektleiter des Dienstleistungsunternehmen WLM (Wald Landschaft Mensch) (www.wlm.at) im Bereich Vegetations-/Geoökologie und Umweltplanung, gefragt. Von MitarbeiterInnen wird fundiertes Wissen in Vegetations- und Bodenkunde, in Geologie, Klimakunde, Mineralogie und Petrologie, Erfahrung mit GIS-Programmen und bei Kartierungen sowie rechtliche Grundlagenkenntnis gefordert.
Auch für Mitarbeit bei Projekten und Aufträgen der Umweltschutzabteilung des Land Tirols wird eine gute Artenkenntnis, Fähigkeit zur Lebensraumbeschreibung und zur Anwendung von geeigneten Erhebungsmethoden vorausgesetzt. Dr. Reinhard Lentner, Referatsleiter Naturkunde, des Amts der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz (www.tirol.gv.at/umwelt/), präsentierte auch eine Aufstellung mit Personalschätzung der in Tirol für BiologInnen ausübbaren Stellen und kam auf einen einschlägigen Personalbedarf von ca. 130 bis 150 Personen.
Der Alpenpark Karwendel (www.karwendel.org), repräsentiert durch den Geschäftsführer Mag. Hermann Sonntag, setzt u.a. die Ausbildung zum Berg-Wanderführer voraus und Herr Mag. Sonntag legte den ZuhörerInnen die Beschäftigung mit soft skills, wie Fotographie, journalistischen Grundskills und ähnlichem ans Herz.
Mag. Gerhard Tarmann, Kustos der Naturwissenschaftlichen Sammlung der Tiroler Landesmuseen (www.tiroler-landesmuseen.at/page.cfm?vpath=tiroler-landesmuseen/sammlungen), präsentierte Anhand der Schmetterlingsforschung der Naturwissenschaftlichen Sammlung die Möglichkeiten in diesem Bereich. Auch hier sind fundierte Fachkenntnisse ein absolutes must have.
Last but not least präsentierte Mag. Anton Vorauer, tätig beim WWF und stellvertretender Geschäftsführer des Büro ecotone (www.ecotone.at), sein Betätigungsfeld und die Anforderungen für BewerberInnen: Spezialwissen, sicheres Auftreten, Verhandlungsgeschick, Kommunikations- und Teamfähigkeit, Erfahrung durch Praktika, ….
Bei Natopia und dem Alpenpark Karwendel sind Praktika möglich, die Umweltschutzabteilung des Land Tirols bietet in regelmäßigen Abständen ein Verwaltungspraktikum an und auch in die Arbeit der Naturwissenschaftlichen Sammlung können Interessierte projektal hinein schnuppern. Gefragt sind generell Menschen mit eigenen Projektideen, Fachwissen und Spezialfähigkeiten, wie gutem Schreibstil oder Freude an Didaktik.
Für mehr Information empfiehlt es sich, die Seiten der einzelnen Anbieter zu durchstöbern.

Naturfilmfestival

logoLiebe Natur- & Filmfans,

auch heuer wird von der Tiroler Umweltanwaltschaft das Naturfilmfestival, von 21. bis 24. Oktober 2014 im Leokino (Innsbruck),  präsentiert. In den nächsten Tagen wird das Einreichfenster geöffnet werden, einreichen kann man den eigenen Streifen dann bis 15.08.2014.
Abseits davon bietet das Festival-Rahmenprogramm die Möglichkeit eines Workshops für ‚junge Wilde‘ < 21 und vieles mehr.
Selbst entdecken und staunen: www.inff.eu

5 Fragen an den Landesumweltanwalt

J Kostenzer-5Mag. Johannes Kostenzer ist Biologe und übt das Amt des Landesumweltanwalts für Tirol aus.

1. Was sind die Aufgaben des Landesumweltanwalts, Herr Mag. Kostenzer?
Die Hauptaufgabe besteht darin, die Interessen der “Mandantin” Natur & Umwelt in Genehmigungsverfahren bestmöglich zu vertreten, Ansprechpartner für die Bevölkerung hinsichtlich Natur und Umwelt zu sein und allgemein die Menschen für einen sorgsamen Umgang mit unserer Natur und Landschaft zu sensibilisieren.

2. Wieso „braucht es“ einen Landesumweltanwalt?
Berechtigte Frage. Eigentlich sollte jedeR von uns Umweltanwalt/Umweltanwältin sein und somit der laufende Verlust von naturnaher Landschaft, Strukturen und Artenvielfalt zumindest gestoppt werden. Bis dies gelingt, ist der Umweltanwalt das Sprachrohr für die Natur und Umwelt.

3. Was kann jedeR in seinem Alltag für die Tiroler Umwelt leisten?
Einfach ist es wie immer bei den anderen, zu wissen, was besser ist. Einfacher und anerzogener ist mittlerweile der Umgang mit Müll, das Nutzen von öffentlichem Verkehr und Fahrrad. Was die Bewahrung von Natur und natürlicher Dynamik anlangt, wird die Sache schon komplexer, vor allem, weil hier oft Einzelinteressen und ein persönlicher wirtschaftlicher Gewinn einem Allgemeininteresse an der Bewahrung von unversehrter Natur und Landschaft entgegen steht. Mithelfen kann jedeR, indem er/sie die eigene Stimme erhebt, Missstände aufzeigt, problematische Entwicklungen in der eigenen Gemeinde anspricht. Das Problem entsteht ja hauptsächlich dadurch, dass die persönlichen Vorteile der einzelnen ProjektbetreiberInnen in Summe einen gewaltigen Verlust bedeuten, der bei Betrachtung des Einzelfalls (noch) nicht sichtbar wird.

4. Sind Ihrer Meinung nach ein breites Allgemeinwissen oder eher fachspezifisches Wissen für BiologInnen wichtiger? Ist eine valide Ausbildung von interessiertem, einsetzbarem Nachwuchs im Ihrem Arbeitsbereich in Westösterreich aus Ihrer Sicht gegeben/gesichert?
Aus meiner Sicht ist ein solides fachspezifisisches Wissen unabdingbar, um auch in allgemeineren biologischen Themen arbeiten zu können. Es braucht die Erfahrung, wie man/frau sich in einem Spezialthema bewegt, recherchiert, Thesen erarbeitet etc. auch im Bereich von allgemeiner Biologie. Oberflächliches Allgemeinwissen ist sogar gefährlich.
Die derzeitige Entwicklung, dass es kaum mehr engagierte Feldbiologen mit spezifischer Artenkenntnis gibt, halte ich für Besorgnis erregend.

5. Wie verläuft/gibt es Kommunikation in Tirol zwischen den einzelnen playern im Bereich Umwelt/Umweltschutz?
Früher gab es einen Stammtisch, der leider mittlerweile fehlt. Die Kommunikation, der Austausch sollte dringend verbessert werden.

Wer mehr Info möchte: www.tiroler-umweltanwaltschaft.gv.at